Unsere Zunge bestimmt darüber, ob uns ein Nahrungsmittel schmeckt oder nicht.
Diese Funktion der Zunge hat sich über Millionen von Jahren entwickelt und diente dazu, gute und schlechte Nahrungsmittel zu identifizieren.
Lange bevor es Supermärkte gab, war unser Geschmackssystem einzig und allein dafür verantwortlich, zu zeigen, welche Wurzeln, Beeren, Pflanzen, Tiere usw. für die menschliche Ernährung sinnvoll sind.
Unsere Vorfahren entdeckten z. B. einen Baum, an dem Beeren wuchsen, diese wurden dann vorsichtig getestet, schmeckten sie süß und angenehm, war das ein Signal für die Genießbarkeit und Bekömmlichkeit der Beere. Schmeckte sie bitter oder anderweitig ungenießbar, dann bedeutete es, dass die Beere nicht für den menschlichen Körper geeignet ist.
Es gibt also so etwas wie Genuss nicht wirklich. Wohlgeschmack ist allein ein Indikator dafür, ob es sich um ein zuträgliches Nahrungsmittel handelt oder nicht.
Die Nahrungsmittelindustrie spielt mit unserem Geschmackssystem.
Jedes industriell verarbeitete Nahrungsmittel wird manipuliert. Geschmacksstoffe und Zucker machen auch schlechte Lebensmittel wohlschmeckend. Wir sind also heute kaum noch in der Lage, gute und schlechte Lebensmittel voneinander zu unterscheiden.
Ein anderes Programm in uns sorgt dafür, dass wir viel essen, wenn wir etwas Essbares gefunden haben. Das war ebenfalls sehr wichtig für unser Überleben in der Urzeit, denn es gab Zeiten, in denen die Menschen kaum Nahrung zur Verfügung hatten. Es musste ein Energiepolster (Körperfett) für die schlechte Zeit angelegt werden, um davon zehren zu können, wenn es nichts zu essen gab.
Diese beiden Mechanismen bzw. Muster aus uralten Zeiten sind heute so präsent wie damals und sorgen für viele Zivilisationskrankheiten, wie z. B. Übergewicht, Diabetes, und Allergien.
Ein Weg, die tägliche Nahrungsmittelmenge zu reduzieren und gesunde Nahrungsmittel zu konsumieren, ist, sich das eben Gelesene bewusst zu machen. Jeder unserer Sinne und jedes Gefühl haben einen Grund, der Millionen Jahre zurückliegt und eventuell heute nicht mehr so wichtig ist, wie früher oder gar überflüssig.